Bildung

BILDUNG


Marburg ist Wirtschafts-, Bildungs-, Forschungs- und Gesundheitsstandort. Wissen ist unser größtes Kapital. Ein zeitgemäßes und modernes Bildungswesen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Aufbau von Wissen und Know-How. In den vergangenen Jahren konzentrierten wir uns auf die Sanierung der über Jahrzehnte vernachlässigten, teils maroden Schulgebäude. Unsere alte Forderung nach einem Bauprogramm für Schulen wurde unter unserer Regierungsbeteiligung endlich aufgegriffen. Wichtige Projekte wurden zwischenzeitlich umgesetzt oder auf den Weg gebracht. Mit dem Schulbau- und Sanierungsprogramm BIBaP konnten wir für alle Betroffenen Verlässlichkeit herstellen und klare Perspektiven vermitteln. Dies möchten wir mit großem Nachdruck in einem BIBaP2-Programm mit einem Investitionsvolumen von mindestens 35 Millionen Euro fortführen. 

Bildungspolitik darf aber nicht allein auf Steine, sondern muss auf Köpfe setzen: Wir wollen alle Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrer Begabungen bestmöglich fördern und ihnen, aber auch den Lehrkräften, beste Chancen und Rahmenbedingungen bieten. 

Der gesellschaftliche Wandel führt zu neuen Herausforderungen – Stichwort Digitalisierung und Globalisierung. Nicht zuletzt die Corona-Krise zeigt deutlich, dass die digitale Bildung einen ganz besonderen Stellenwert einnehmen muss. Unsere Ziele sind die flächendeckende Versorgung mit einer technisch aktuellen Ausstattung, Bildung im Umgang mit Neuen Medien und die Förderung des Bewusstseins, dass lebenslanges Lernen notwendig ist.

Digitalisierung der Schulen und des Lernens


Privat benutzen wir Smartphones, Tablets und Highspeed-WLAN – in der Schule oft noch Tafel und Overheadprojektor. Diese Diskrepanz zwischen schulischer und außerschulischer Realität gilt es dringend und schnell aufzulösen. Wir setzen uns für eine funktionierende und moderne Ausstattung in unseren Schulen ein. Dazu gehören Fachpersonal für die Betreuung der digitalen Infrastruktur, leistungsstarke LAN- und WLAN-Versorgung sowie entsprechend kompatible Systeme, um einen zeitgemäßen Unterricht bieten zu können.

Inklusion


Wir verstehen Inklusion im umfassenden Sinn und wollen nicht nur bei körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen oder Behinderungen, sondern auch bei sprachlich-emotionalen Defiziten ein zusätzliches städtisches Angebot schaffen. Die bestmögliche Förderung aller Schülerinnen und Schüler ist uns wichtig. Die Förderung der Entfaltung ihrer Persönlichkeit ermöglicht ihnen die aktive und gleichberechtigte Teilhabe. Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung oder Behinderung sollen sich auch weiterhin für den Besuch einer spezialisierten Schule entscheiden können. Diese Schulen müssen modernsten Standards entsprechen und eine attraktive Infrastruktur bieten. Denn gerade die Schwächsten unserer Gesellschaft haben es verdient, dass wir ihnen die bestmöglichen Rahmenbedingungen bieten. Wir bekennen uns zur Struktur öffentlicher und privater Träger in der Hilfe für Menschen mit Behinderungen.

Die Berücksichtigung der Belange sehbehinderter Menschen bei der Umsetzung von Baumaßnahmen im öffentlichen Raum ist konsequent fortzusetzen. Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen begegnen hingegen weiterhin zahlreiche bauliche Barrieren gerade im öffentlichen Verkehrsraum. Diese Barrieren sind gezielt zu beseitigen.

Menschen mit Beeinträchtigung des Gehörs, insbesondere gehörlose Menschen, sind von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben häufig ausgeschlossen. Die Einbindung von Gebärdensprachdolmetschern bei öffentlichen/repräsentativen Veranstaltungen soll künftig nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein.

Politische Bildung und Medienerziehung


Politische Bildung basiert auf der Kenntnis und Akzeptanz von Demokratie und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. 
Die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen machen deutlich, dass politische Bildung der Schlüssel für eine wehrhafte und streitbare Demokratie ist und schon und gerade an der Schule stattfinden muss. Auf dieser Grundlage einer altersgemäßen Fähigkeit und Bereitschaft zur Teilhabe am politischen Prozess tragen Schülerinnen und Schüler zu einer positiven wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Gesellschaft und zum Erhalt des Friedens bei. 

Wir wollen das Grundgesetz als Verpflichtung und Schutz unserer Freiheit ins Zentrum der Bildungsarbeit stellen, ergänzt um das Prinzip der Nachhaltigkeit und Klimabildung. Den respektvollen Umgang miteinander in Schule und Gesellschaft verstehen wir als Grundlage für sachliche Dialoge und für das Lösen von Konflikten. 

Die Aufklärung über politische Strömungen, der Kampf gegen Antisemitismus und die Förderung der Integration sollen das demokratische Bewusstsein festigen und zur Bereitschaft zur politischen Mitarbeit motivieren.

Angebote im Bereich der Medienerziehung sowie der Stärkung sozialer Kompetenzen sind zu schaffen. Insbesondere die Aufklärung darüber, wie Neue Medien richtig genutzt und deren Inhalte bewertet werden können, sind wichtiger Bestandteil der Bildung im digitalen Zeitalter.

Sprachkompetenz


Das Beherrschen der deutschen Sprache ist ein Mittel zur Verständigung und zur Teilhabe an der Gesellschaft. Sie ist damit auch unabdingbare Voraussetzung für den Start in ein erfolgreiches Berufsleben. Kinder und Jugendliche brauchen zudem auch Sprache, um sich ihre Umwelt zu erschließen. Die Prävention durch frühzeitiges Erkennen sprachlicher Auffälligkeiten will späteren schulischen oder beruflichen Misserfolg vermeiden. Deshalb wollen wir die Förderung der Sprachkompetenz in allen Bevölkerungsgruppen weiter ausbauen und verbessern.

Berufliche Schulen


Die Vielfalt der Vollzeitschulformen mit den entsprechenden Schulabschlüssen wird von der CDU Marburg unterstützt. Sie ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine begabungsgerechte Orientierung und eine zusätzliche frühe berufliche Qualifizierung. Die Verzahnung mit der Wirtschaft ist weiter auszubauen und zu intensivieren. Die Ausstattung mit modernen Arbeitsmitteln und Fachräumen ist zu gewährleisten. 

Unternehmerische und wirtschaftliche Bildung


Schulprojekte, die das unternehmerische Denken fördern gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Kooperation mit der heimischen Wirtschaft, um zum Beispiel im Rahmen der Ganztagsschule Praktika anzubieten, wollen wir in besonderer Weise fördern. Im Rahmen solcher Kooperationen soll zudem die Vermittlung von Grundwissen über das Haushalten, Kreditwesen und grundsätzlich den Umgang mit Geld gestärkt werden.

Lebenslanges Lernen


Weiterbildung ist ein elementarer Bestandteil unseres Lebens: Daher streben wir die Initiierung eines Runden Tisches »Lebenslanges Lernen« an, um eine Kooperation zwischen der Wirtschaft, den Volkshochschulen, der Universität und Berufsschulen ins Leben zu rufen. Ziel ist das Bereitstellen niederschwelliger Angebote der lebenslangen Weiterbildung. 

Wissenschaftsstandort Marburg


Marburg ist ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Das sich hieraus ergebende Potenzial soll durch verstärkte Kooperationen mit den städtischen Bildungseinrichtungen, aber auch mit der Wirtschaft im Bereich der schulischen Bildung, besser ausgeschöpft werden. Dazu möchten wir eine Koordinationsstelle zwischen Universität, Wirtschaft und Stadt einrichten. 

Musische Bildung


Die Musikschule Marburg e.V. gewährleistet seit Jahrzehnten musikalische Bildung für kleine und große Menschen auf professionellem Niveau. Die CDU Marburg weiß um den hohen Wert dieser sehr engagierten Arbeit. 

Die Rolle der Musikschule als Partner der Marburger Schulen bei der Gestaltung des Musikunterrichts und als Unterstützer der Marburger Musikvereine ist zu stärken und auszubauen. Die vorhandenen Räumlichkeiten am Schwanhof sind für diese Arbeit unzulänglich und bieten keinerlei Perspektive für eine Weiterentwicklung in dem vorbeschriebenen Sinne. 

Mit der Gründung eines „Haus der Musik“ mit der Musikschule Marburg als Hauptnutzer und mit der weiteren Nutzung von Musikräumen, Bühnen und Konzertsaal durch die Marburger Schulen sowie durch die verschiedenen Marburger Orchester soll dem Wunsch der Weiterentwicklung der musischen Bildung in Marburg angemessen Rechnung getragen werden.

Schul-Campus Schwanhof


Vom der Leopold-Lucas-Straße bis zur Willy-Mock-Straße erstreckt sich das Marburger Schulviertel mit den beiden Gymnasien Philippinum und Elisabethschule, den Kaufmännischen Schulen, der Sophie-von-Brabant-Schule, der Schule am Schwanhof, dem Georg-Gassmann-Stadion und der Musikschule Marburg. Viele tausend Kinder und junge Menschen sowie mehrere hundert Lehrkräfte kommen hier tagtäglich zusammen.

Die verkehrlichen Herausforderungen und die infrastrukturellen Notwendigkeiten legen die Weiterentwicklung des Areals zu einem großen Schul-Campus nahe. Bis hin zur vollständigen Beruhigung der Leopold-Lucas-Straße bei gleichzeitigem Ausbau zentraler Parkplätze und der Schaffung sogenannter Kiss-and-Ride-Zonen sollen gemeinsam mit den Schulen, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern Lösungen erarbeitet werden. Ein Zentralbau könnte für die Lösung zahlreicher gemeinsamer Bedarfe von großem Nutzen sein.

Exemplarisch seien hier die Schaffung einer gemeinsamen Schüler-Mensa, die Bereitstellung weiterer gedeckter Sportflächen sowie die Unterbringung eines „Hauses der Musik“ zu nennen. 

Im „Haus der Musik“ finden die Musikschule Marburg, die Schulen des Schul-Campus Schwanhof, Marburger Musikvereine und Kulturtreibende eine Infrastruktur für ihre musische und künstlerische Arbeit vor, die einerseits viele der aktuell bestehenden Probleme „auf einen Schlag“ löst und andererseits durch die Hebung von räumlichen Synergieeffekten langfristig wirtschaftlicher sein wird, als eine Vielzahl suboptimaler kleiner Lösungen. 

Philipps-Universität 


Wir unterstützen die Philipps-Universität Marburg bei ihrer baulichen Weiterentwicklung und begrüßen die zahlreichen Förderprogramme des Landes. Ihre Weiterentwicklung ist seitens der Stadtverwaltung prioritär von einer Koordinierungsstelle zu begleiten.

Ergänzend regen wir die Etablierung eines Beteiligungsbeirates an, der paritätisch mit Vertretern der Philipps-Universität und der städtischen Gremien besetzt sein soll. Die Kooperation von Stadt und Universität soll auf diese Weise transparenter werden und auf einem breiteren Fundament stehen.

Wir haben ein großes Interesse daran, dass die Studierendenzahlen der Philipps-Universität auf hohem Niveau bleiben. Wir werden deshalb als Schulträger unsere Schulen verstärkt für Universitätsangehörige öffnen, um im Rahmen von Schulprojekten in Abiturientenjahrgängen gezielt für ein Studium an der Philipps-Universität zu werben.  

Wir fordern eine Partnerschaft der Stadt Marburg mit der Philipps-Universität zur gezielten Unterstützung von Dual-Career-Perspektiven, um noch mehr renommierte Wissenschaftler für Marburg zu begeistern.

Wir bekennen uns zum studentischen Brauchtum als Teil des kulturellen Erbes unserer Stadt. Dazu gehören auch die Studentenverbindungen, soweit sie sich auf dem Boden der freiheitlichen demokratischen Grundordnung bewegen. Ein lebendiges und vielfältiges studentisches Leben prägt unsere Stadt von jeher. Es in allen seinen Facetten zu erhalten und zu fördern ist unser Ziel.


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